Prozessschrotte

In der Aluminiumindustrie spielt die Bewertung von Prozessschrotten eine entscheidende Rolle bei der Ermittlung des CO2-Fußabdrucks. Dabei stehen zwei primäre Berechnungs-Methoden im Fokus: die Cut-off-Methode und das Massebilanz Verfahren (Avoided-Burden-Methode).

Hier einmal beide Methoden am Beispiel unserer Branche vorgestellt:

Cut-off-Methode

Die bei der Vormaterialherstellung (Bolzen) wie auch bei der Produktion (Pressen, Eloxieren, etc.) angefallenen CO2-Emissionen werden allesamt dem verkaufsfähigen Produkt zugeordnet. Auch diejenigen, die für Schrott (Prozessschrott als auch qualitätsbedingter Schrott) angefallen sind.

  • Daraus folgt, dass der angefallene Schrott im nachfolgenden Recyclingprozess keinen CO2-Fußabdruck mehr hat und lastenfrei in den Recyclingprozess einfließt.
  • Schrott, der schon beim Kunden im Einsatz war (sogenannter Post-Consumer-Schrott) geht immer mit null CO2 in die Berechnung mit ein.

Massenbilanz Verfahren bzw. Avoided burden Methode

Hier werden die CO2-Emissionen genau aufgeteilt:

Dem verkaufsfähigen Produkt wird nur der CO2-Anteil zugerechnet, der für dieses Produkt entstanden ist. Dem angefallenen Schrott werden ebenfalls anteilig CO2-Emissionen zugeschlagen, welche dieser Schrott als „CO2-Rucksack“ mit in den Recycling Prozess nimmt. Beim Recyclen kommen zu dem anfänglichen CO2-Rucksack noch die Emissionen, die für das Recycling anfallen.